08.09.2022
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Steigende Energiekosten und die Hintergründe

Zwei neue Umlagen und ein Blick auf die mögliche Senkung der Mehrwertsteuer

Der Energiemarkt ist so stark in Bewegung wie nie. „Momentan weiß niemand genau, was uns in den kommenden Monaten erwartet. Eins ist aber leider sicher: Die Preise werden steigen“, sagt Dr. Matthias Betsch, Geschäftsführer der Stadtwerke Bergheim.

Viele Auslöser sorgen für angepasste Preise: „Die jetzige Situation haben wir noch nie erlebt. Der Ukraine-Krieg ist der Hintergrund, vor dem sich alles abspielt. Und er stellt uns alle vor große Herausforderungen“. Gerade die Heizkosten werden sich in einem Maße entwickeln, dass bis vor Kurzem unvorstellbar war. „Wie hoch genau der Anstieg ausfallen wird, lässt sich noch nicht genau sagen. Wir kalkulieren noch, natürlich immer mit Blick auf unsere Kunden“, so Herr Betsch.

„Wir hoffen, dass die angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer beim Gas tatsächlich kommt“

Einige Faktoren werden dabei einfließen: So gibt es gleich zwei neue Umlagen auf Gas. Diese Umlagen müssen alle Gasverbraucher zahlen, so wurde es vom Gesetzgeber festgelegt. Die Gasbeschaffungsumlage beträgt 2,419 Cent pro Kilowattstunde netto. Die Gasspeicherumlage trägt mit 0,059 Cent/kWh zu den Gesamtkosten bei. „Beides kommt auf den Beschaffungspreis noch drauf. Wir hoffen, dass die angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer beim Gas tatsächlich kommt. Dann geben wir sie natürlich gerne im vollen Umfang an unsere Kunden weiter“, unterstreicht Herr Betsch.

Bei den Gasumlagen kommt noch ein zweiter Faktor hinzu: Sie sind dynamisch angelegt. Das bedeutet, sie können sich beispielsweise alle drei Monate ändern. „Das macht es uns schwer, Festpreisverträge anzubieten. Wir arbeiten aber an einer Lösung. Aber sie können sicher sein: Wenn die Beschaffungskosten oder Umlagen sinken, geben wir das gerne an unsere Kunden weiter. Wir bleiben flexibel und versorgen Sie“, sagt Herr Betsch.

Energiesparen als Gebot der Stunde

Das Thema Gasversorgung wird uns noch einige Zeit begleiten. Wie sich die Strompreise entwickeln, können wir allerdings auch noch nicht vorhersagen“, weiß Herr Betsch „die Krisenlage ist wie gesagt einzigartig. Aber wir kommen da durch.“ Vor dem Hintergrund, dass bezahlbare Energie die größte Herausforderung der kommenden Zeit sein wird, sieht er die Stadtwerke Bergheim gut aufgestellt.

Was die Menschen auch in unserer Region tun können, ist klar: „Sparen Sie Energie, wo es geht. Schauen Sie auf Ihre Verbräuche. Halten Sie die Heizkörperregler im Blick. Lassen Sie Ihre Anlagen warten und achten Sie auf effizienten Betrieb“, rät Herr Betsch. „Jeder Kubikmeter Gas, der nicht verbraucht wird, muss nicht beschafft werden. Und jede eingesparte Kilowattstunde Strom schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. So können wir alle etwas dazu beitragen, dass wir gut durch diese Krise kommen.“